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Lakritz: Vom Hustenmittel zur Kultnascherei

Die Ursprünge der Wurzel

Lakritz hat eine lange und faszinierende Geschichte, die bis ins alte Ägypten zurückreicht. Damals wurde der Saft der Süßholzwurzel bereits als Heilmittel gegen Husten und Halsschmerzen eingesetzt. Die alten Ägypter erkannten früh die wohltuenden Eigenschaften der Pflanze und nutzten sie, um verschiedene Beschwerden zu lindern. Auch im antiken Griechenland und im Römischen Reich war die Süßholzwurzel als Medizin bekannt und geschätzt. Die Griechen und Römer verwendeten es nicht nur zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, sondern auch bei Magen-Darm-Problemen und sogar als Schönheitsmittel. So soll die legendäre Königin Kleopatra die Wurzel verwendet haben, um ihre Schönheit und Anziehungskraft zu unterstreichen.

Die Verbreitung in Europa

Im Mittelalter gelangte die Wurzel über die Handelswege nach Europa und wurde zunächst hauptsächlich in Apotheken verkauft. Damals schätzte man vor allem die heilenden Eigenschaften der Süßholzwurzel, aus der Lakritz hergestellt wird. Sie half bei Husten, Heiserkeit und sogar bei Magenbeschwerden. Im 16. Jahrhundert begann man in den Niederlanden, die Süßholzwurzel als Genussmittel zu betrachten und stellte die ersten Pastillen aus der Wurzel her. Die Niederländer experimentierten mit verschiedenen Zutaten und Zubereitungsmethoden, um den perfekten Geschmack zu erzielen. Von dort aus verbreitete sich die Leidenschaft für die schwarze Köstlichkeit in ganz Europa und eroberte die Herzen von Naschkatzen aller Altersklassen.

Die Entwicklung zur beliebten Süßigkeit

Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde die Herstellung von Lakritz erleichtert und die Produktion nahm stark zu. Es entstanden zahlreiche Fabriken, die immer neue Formen und Geschmacksrichtungen entwickelten. Die Süßholzwurzel wurde zu einer beliebten Süßigkeit für Jung und Alt und ist bis heute aus den Süßwarenregalen nicht mehr wegzudenken.

Die Herstellung 

Die Süßigkeit wird aus dem Extrakt der Süßholzwurzel hergestellt, die hauptsächlich in Südeuropa und Asien angebaut wird. Die Wurzeln werden getrocknet, gemahlen und ausgekocht, um den Extrakt zu gewinnen. Dieser wird dann mit Zucker, Mehl und verschiedenen Aromen vermischt und zu einer zähen Masse verarbeitet.

Traditionelle Herstellungsverfahren

Früher wurde das Süßholz von Hand hergestellt, indem die Masse lange geknetet und in Formen gepresst wurde. Dieses aufwendige Verfahren wird heute nur noch von wenigen Manufakturen angewendet, die großen Wert auf Tradition und Qualität legen.

Moderne Produktionsmethoden

In den meisten Fabriken wird die Süßigkeit heute maschinell hergestellt. Die Zutaten werden in großen Kesseln vermischt, erhitzt und dann durch Extruder in die gewünschte Form gebracht. Anschließend wird die Ware getrocknet, verpackt und ausgeliefert.

Die Vielfalt der Sorten

Die Süßigkeit gibt es in unzähligen Formen, Farben und Geschmacksrichtungen. Ob als Stangen, Schnecken, Münzen oder Bären – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Auch geschmacklich hat sich die Wurzel weiterentwickelt: Neben dem klassischen Aroma gibt es heute Sorten mit Fruchtgeschmack, Salmiak oder Schokolade.

Salzlakritz – der Klassiker aus Skandinavien

Eine besondere Variante ist das Salzlakritz, das vor allem in den skandinavischen Ländern beliebt ist. Hier wird der Wurzel Salmiak oder Ammoniumchlorid zugesetzt, was ihr einen charakteristischen salzigen Geschmack verleiht. Für viele Fans ist diese Sorte der Inbegriff des echten Genusses.

Das Süßholz in der Gourmetküche

Auch in der gehobenen Küche hat die Wurzel ihren Platz gefunden. Immer mehr Spitzenköche experimentieren mit dem Einsatz des Süßholzes in herzhaften und süßen Gerichten. So findet man es beispielsweise in Saucen zu Wild oder Schokoladendesserts. Der intensive Geschmack der Wurzel kann Speisen eine besondere Note verleihen und für überraschende Geschmackserlebnisse sorgen.

Lakritz hat eine erstaunliche Wandlung vollzogen: Vom einstigen Hustenmittel zum vielseitigen Genussmittel, das aus der Welt der Süßigkeiten nicht mehr wegzudenken ist. Ob als klassische Schnecke oder als raffinierte Zutat in der Gourmetküche – die Süßholzwurzel begeistert mit seinem unverwechselbaren Geschmack und seiner Vielseitigkeit. Es ist eine Kultnascherei, die Jung und Alt immer wieder aufs Neue zu überraschen vermag. Hast du schon einmal das Süßholz in dunkler Schokolade probiert? Oder wie wäre es mit einem Lakritz-Eis an einem heißen Sommertag? Die Möglichkeiten sind endlos und laden dich dazu ein, auf eine geschmackliche Entdeckungsreise zu gehen.

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